Bei der Auswahl der Fußböden war uns ziemlich schnell klar, was wir haben wollten: Echtholzparkett. Wir haben jetzt seit fast sechs Jahren Eiche-Fertigparkett in unserer Wohnung und sind immer noch sehr zufrieden. Echtes Holz ist einfach etwas anderes als Kunststofflaminat und dabei wollten wir auf jeden Fall bleiben.
Fertigparkett besteht aus einer ca. 3mm dicken “schönen” Holzschicht auf einer ca. 10mm dicken Unterkonstruktion. Die Bretter sind in der Regel ca. 2m lang und 140-220mm breit. Man kann aber auch bis zu 4m lange Bretter erhalten! Die oberste Schicht besteht entweder aus einem Brett mit durchgehendem Holzmuster (“Landhausdiele”) oder wird aus kleineren Stücken zusammengesetzt (“Schiffsboden”). Die Bretter werden entweder klassisch über Nut und Feder oder mit einem Klicksystem zusammengesetzt. Bei der Deckschicht werden in der Regel die Holzart (Buche, Eiche, Ahorn, …), Oberflächenbearbeitung (geölt, lackiert, glatt, strukturiert, eingefärbt, geräuchert …) und die Auswahl des Holzes (keine Astlöcher, ein paar Astlöcher, Risse, …) unterschieden.
Nach dem Besuch von ein paar Ausstellungen waren wir uns relativ schnell einig, was es ungefähr sein sollte: Eiche Landhausdiele mit etwas Struktur, d.h. ein paar Astlöcher sollten zu sehen sein. Eiche ist ein relativ hartes und strapazierfähiges Holz, außerdem ist es preislich noch im Rahmen. Immerhin soll das Parkett typischen Kinderbelastungen standhalten und wir wollen ca. 100m² Parkett verlegen. Da Eiche nicht gleich Eiche ist, haben wir uns die “Standardmodelle” vieler Hersteller angesehen, eigentlich hat jeder Hersteller “Eiche Landhausdiele strukturiert” im Angebot.
Eine ganz wichtige Frage war aber noch die Frage nach der Verlegung. Klassisches Parkett wird verklebt, das moderne Fertigparkett wird aber immer öfter schwimmend verlegt. Vorteil der schwimmenden Verlegung ist der geringere Aufwand beim Verlegen und dass es leicht wieder entfernt werden kann. Dem gegenüber soll geklebtes Parkett weniger Trittschall übertragen und eine bessere Wärmeübertragung der Fußbodenheizung ermöglichen. Je nachdem wen man fragt, sollen diese beiden Punkte mit den modernen Unterlagen für die schwimmende Verlegung aber nahezu nicht mehr relevant sein. Ein Vorteil wird bei den Vergleichen aber oft außer acht gelassen: Die Übergänge zwischen den Räumen und von Parkett zu Fliesen sehen bei verklebtem Parkett deutlich besser aus! Anstatt einer breiten Aluschiene zur Verbindung verklebt man lediglich einen dünnen Korkstreifen an dem Übergang.
Von drei Händlern mit denen wir längere Gespräche geführt haben und bei denen uns jeweils ein Parkett gut gefallen hat, hat einer die Verklebung empfohlen. Da dieser Händler auch unseren Estrich gemacht hat, haben wir uns für ihn entschieden. Es kann ja nicht schaden, mehrere Leistungen vom gleichen Händler zu beziehen. Und hier haben wir auch direkt den passenden Kleber erhalten.
Entschieden haben wir uns für Scheucher Eiche in der Country Sortierung als Landhausdiele. Hier hatten wir die Wahl zwischen drei Breiten (140mm, 182mm, 220mm), wir haben uns im Wohnzimmer für die mittlere Breite und in allen anderen Räumen (Büro, Obergeschoss außer Bad) für die schmalen Bretter entschieden. Die schmalen Bretter passen unserer Meinung nach gut zu den kleineren Räumen, allerdings hat man etwas mehr Verlegeaufwand.
Bitte bei den Bildern beachten, dass die Farben nicht ganz der Realität entsprechen. Das verlegte Parkett sieht wirklich schön aus, doch dazu später mehr ;-)